„Und wieder kündet der Kalender den ersten Sonntag im September . . .“, so beginnt Karlheinz Müller vom Verein Semder Heimatgeschichte traditionell seine Ankündigung der „Kirb“ im Groß-Umstädter Stadtteil Semd. Gefeiert wird vom 5. bis 8. September.
SEMD. Gleich am Freitagabend steht der erste Höhepunkt auf dem Programm: Die Abholung des Kerbmädchens durch die Kerbburschen ist eine wiederbelebte Tradition, auf dem Weg zum Wohnhaus von Marina Rapp machen die Kerbburschen und ihre vielen „Follower“ Station im Hof des Gasthauses „Krone“, wo viele Jahrzehnte lang die Kerb gefeiert worden ist.
Von dieser Tradition berichtet Christoph Ohl, und dann übernehmen die Burschen – es sind dieselben wie im vergangenen Jahr – den Kerbstrauß, der eher aussieht wie eine Erntekrone. Anschließend gibt’s den ersten Umtrunk. Der zweite wird wenige Minuten später zwei, drei Ecken weiter ausgeschenkt.
Bei der Abholung des Kerbmädchens hakt es ein klein bisschen: Marina Rapp ist zwar kirberfahren, hat aber Höhenangst und weiß zunächst gar nicht, wie sie ihre Beine auf die schmale Leiter bugsieren soll, die auf die Höhe des Fensters im ersten Stock geschoben worden ist.
Auch dieses kleine Problem hält das Kerbritual aber nur für einige Sekunden auf, und wie um diese wieder aufzuholen, eilen die Burschen nun im Sauseschritt zurück zum Festplatz.
Mit dem Marouan-Graine-Gedächtnislauf kommt es am Samstag zum zweiten Höhepunkt – bei prima Laufwetter. Manchen Startern ist dieser Spätsommertag sogar ein wenig zu warm. Am Sonntag kommen viele Neugierige, um den Kerbspruch zu hören.
Und am heutigen Montag markiert das Frühstück am langen Tisch auf der Ernst-Reuter-Straße als Alternative zum sonst üblichen Frühschoppen den Höhepunkt des Dorfgemeinschaftssinns.
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