Einführende Worte sprach Ortsvorsteher Dieter Ohl, moderierend durch die Veranstaltung führte Rainer Michaelis, der bei der Stadt für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. An ihn kann man sich auch wenden, wenn es um Fragen der Energieeinsparung geht und wohin man sich diesbezüglich wenden kann.
Spurensuche mit der Thermokamera
Über seine Erfahrungen mit der Thermographie-Kamera berichtete anschließend Dr. Klaus Schmid-Schönbein. Mittels Beamer zeigte er sehr aufschlussreiche Bilder von verschiedenen Bauten, wo man deutlich erkennen konnte, wo Schwachstellen im Haus sind. Die farblich auffälligen Stellen zeigen, wo Dämmmaßnahmen notwendig und empfehlenswert sein können. Das waren beispielsweise Fensterrahmen, herausgefräste Löcher für Steckdoseneinsätze, Rollladenkästen, Haustüren, nicht richtig isolierte Dachböden, aber auch die Übergänge von Stockwerk zu Stockwerk sowie Balkone erwiesen sich als anfällige Kältebrücken. Mit dem Einsatz dieser Kamera beginne die Spurensuche nach Energieverschwendung, sowohl im Außen- als auch Innenbereich und das sei gar nicht teuer. Der Einsatz schlage mit lediglich 12 Euro zu Buche. Bei allen Dämmmaßnahmen sollte der Bauherr aber stets einen Fachmann zu rate ziehen, denn bei nicht sachgemäßem Einbau könnten beispielsweise versteckte Schimmelnester entstehen und das sei gewiss nicht der Sinn von solchen Sanierungsmaßnahmen.Energiekosten senken
Was wäre gewesen, wenn ich schon vor 10 Jahren eine Dämmmaßnahme durchgeführt hätte? Diese Frage beantwortet Michael Pohl vom gleichnamigen Groß-Umstädter Ingenieurbüro. Alleine schon der Ölpreis, der damals bei etwa 30 Cent je Liter lag und heute bei rund 97 Cent angelangt ist und scheinbar noch unaufhaltsam weiter steigt, zeige auf, dass sich dies zweifelsohne gerechnet hätte.Schon nach 8 Jahren hätten sich die damals eingesetzten Gelder wieder amortisiert. Achten müsse derjenige, der Sanierungsmaßnahmen plane darauf, dass er auch die richtigen Dämmdicken verwendet. Das wären bei einer Dämmung zum kalten (unbeheizten) Keller 12 bis 15 Zentimeter, bei der Außenwand 16 bis 20 Zentimeter, beim Dach 20 bis 30 Zentimeter und bei einer Abschottung gegen die Erde 12 bis 20 Zentimeter. Bei der Innendämmung genügten 4 bis 8 Zentimeter.
Staatliche Zuschüsse
Wer sein Haus dämmt, so machte Siegfried Freihaut (Energieberater der Stadt Groß-Umstadt) deutlich, der kann auf zahlreiche Zuschüsse hoffen. Es gebe spezielle Förderprogramme für Energiesparen im Altbau und sogar die Stadt Groß-Umstadt beteilige sich mit eigenen Fördergeldern.Bis zum 30. Juni 2008 gebe es bei einem Kesseltausch pauschal 750 Euro Zuschuss von der Bundesförderung (BAFA). Einen Förderbonus von 750 Euro gibt es bei der Installierung einer Biomasseheizung in Kombination mit einer Solarkollektoranlage. Diese Fördermittel könnten sich sogar noch beträchtlich erhöhen, werden weitere Maßnahmen vorgenommen, wie beispielsweise der Einbau von Solarkollektoranlagen zur Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung. Bei einem Fallbeispiel ergab dies, beim Einsatz aller möglichen Energiesparmaßnahmen, einen Gesamtzuschuss von 8.150 Euro.
Die Stadt Groß-Umstadt gewährt beim Einbau einer Biomasse-Zentralheizung einen Zuschuss von 500 Euro und bei einer Grauwassernutzungsanlage spendiert die Stadt dem Hausbesitzer eine Pauschale von 750 Euro. Regenwassernutzungsanlagen werden mit 10 Euro je Quadratmeter angeschlossener Regenauffangfläche bezuschusst, maximal allerdings nur bis 1.000 Euro.
Man sieht, eine Beratung lohnt sich und dazu steht jederzeit Siegfried Freihaut zur Verfügung. Zu erreichen ist er unter der Rufnummer 06078/781-214.