Von Karlheinz Müller am 25.01.2008
Am Freitag den 25.01. kam es in Semd im Gasthaus „Zur Krone“ zu einem Räubertreffen. Man glaubte sich tatsächlich im Jahr 1802 zu befinden, als die Räuber schwer bewaffnet und in Original-Kostümen erschienen. Die Räuber waren zu Fuß durch die Wälder zwischen Höchst und Groß-Umstadt gekommen. Nach 206 Jahren hatten aber der Schinderhannes und seine Komplizen den Weg nach Semd nicht mehr so gut in Erinnerung, und da sie, wie damals, ohne irgendwelche Karten unterwegs waren, trafen sie nach einigen Irrwegen erst sehr spät am Abend in Semd ein.
In Semd bekam man erst kurz vorher einen Tipp über den geplanten Besuch der Räuber, aber nicht über das wann und vor allem nicht was sie vor hatten. So war man in Semd sehr gespannt, was kommt. Wie sich später im Gespräch herausstellte, hatten die Räuber aber auch diesmal keinen Überfall auf Semd geplant.
Schinderhannes und der berüchtigte Fetzer waren die ersten die in der Krone eintrafen.
Nach einem kurzen heftigen Wortwechsel duellierten sich die Beiden erstmal auf der Straße. Später folgten noch der gefüchtete Abraham Picard mit einem Komplizen, sowie das Julchen und die Butzlies. Das Julchen hatte sogar ihren Nachwuchs mit dabei. Nach einer ordentlichen Stärkung feuerten dann die Räuber eine Begrüßungs-Salve aus ihren Musketen unter dem Beifall der Gäste vor dem Gasthaus ab.
Die Schinderhannes-Gruppe besucht seit Jahren die in den Prozessakten genannten Original-Schauplätze von damals. Großen Wert legt sie auf Original-Kostüme und -waffen und auch darauf, den Weg zu den Orten zu Fuß und ohne Kartenmaterial zu erreichen. Entsprechend interessant waren daher die Geschichten der Räuber.
Erst spät in der Nacht trat die Räuberbande dann ihren Rückzug in ihr Quartier an.
Karlheinz Müller
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