Wenn man jetzt für einen Umbau der Semder Trauerhalle Geld in die Hand nimmt, sollte dieses so eingesetzt werden, dass für die nächsten Jahrzehnte Ruhe herrscht. Diese Meinung vertreten nicht nur Bürger, Kirchen- und VDK-Vertreter, auch die Semder Ortsbeirat ist dieser Meinung. Er hat deshalb in seiner Sitzung am Mittwoch im Schützenhaus vorgeschlagen, weitere städtische Haushaltsmittel dafür vorzusehen.
Derzeit, so Ortsvorsteher Dieter Ohl, sind aufgrund einer Magistratsvorgabe im städtischen Haushalt für eine Überdachung des Vorplatz 50.000 Euro vorgesehen. In den letzten Monaten gab es Gespräche, Planungsideen und Kostenschätzen, die aber deutlich machten, dass diese Lösungsmodelle eigentlich nicht zukunftsträchtig sind. Denn auf Dauer droht dann doch irgendwann ein Sanierung des jetzigen ca. 50 Jahre alten Trauerhallendaches. Bei Gesprächen mit Bürgen und Kirchenvertretern wurde immer wieder deutlich, dass der Trauerraum bei Beerdigungen zu klein ist. Wenn jetzt Gelder zur Verfügung gestellt werden, sollte deshalb eine große Lösung (Überdachung Halle und Vorplatz sowie Erweiterung des Traueraumes um die Vorplatzfläche zu einem geschlossenen Raum) angestrebt werden. Die benötigten Gelder hierfür (Schätzung evtl. 85.000 Euro) sollten gfs. auf zwei Haushaltsjahre verteilt werden, meinten die Ortsbeiratsmitglieder.
Auch das Thema Biogasanlage wurde angesprochen. Vor dem Hintergrund der im Bauleitplanverfahren vorgebrachten Einwände aus Dieburg und von den Naturschutzverbänden, hat der Beirat einige Auflagen formuliert, die die Stadt übernehmen soll.
Sollte außer Mais in Zukunft einmal andere Stoffe zum Einsatz kommen, die einen negativen Einfluss auf die Geruchssituation vor Ort haben, ist dies abzulehnen. Im Interesse des Grundwasserschutzes und auch wegen des Landschaftsbildes darf die Maisanbaufläche in diesem Gebiet nicht weiter ausgedehnt werden. Die Anlage selbst sollte umfassend eingegrünt werden. Ein ausreichend großer Grünstreifen (ca. 10 m) soll dafür sorgen, dass sich die Bauwerke besser in die Landschaft einpassen. Bei den Maislagerflächen ist darauf zu achten, dass keine vermeidbaren Gerüche entweichen. Sollte dies der Fall sein, sind Gegenmaßnahmen gfs. bis zur einer möglichen Einhausung vorzunehmen. Insofern sind hier nach dem Betriebsbeginn Geruchsmessungen vorzunehmen und regelmäßig zu wiederholen. Auch ist in Verbindung mit dem künftigen Wertstoffhof auf die Verkehrssituation in Semd zu achten. Bei Problemen sollten alle Beteiligte und Behörden über Gegenmaßnahmen beraten. Da es auch schon Unfälle in Biogasanlagen gab, fordert der Beirat zudem, dass die Semder Feuerwehr rechtzeitig und umfassend über die möglichen Gefahrenpunkte informiert wird.
Stadtrat Diethard Kerkau berichtete über den Sachstand beim Semder Kreuz. Hier gab es offenbar Fachgespräche und auch eine neue Verkehrszählung. Was dabei herauskam, ist offenbar noch unbekannt. Insofern wäre der weitere Weg noch unklar. Sollte es bei der alten Planung bleiben würde, könnte 2009 des Genehmigungsverfahren anlaufen.
Unter dem Punkt Verschiedenes sprach Ortsvorsteher Ohl u.a. auch das Thema Kleingartengelände im Nierderend an. Hier möchte die Stadt den Ursprungszustand wieder herstellen, der keine Tierhaltung vorsieht. Auch müssten Hütten u.ä. zurückgebaut werden. Um Härtefälle zu vermeiden, sollten die derzeit laufenden Gespräche zwischen Verwaltung und Betroffen gfs. auch unter Einbeziehung des Ortsbeirates geführt werden, meint der Beirat. Sollte es Semd geeignete Unterbringungsmöglichkeiten z.B. für Hühner gebe, wäre ein Hinweis an den Ortsvorsteher hilfreich.